Verspielt morbider Karneval
KUSO hat Mr. Chaos in seiner Ein-Zimmer-Gemeindebauwohnung in Wien besucht und sich seine Kuriositäten angeschaut. Dabei wirkt Mr. Chaos im echten Leben gar nicht so gruselig wie seine Kunstfigur auf der Bühne. Das Vorzimmer wirkt minimalistisch, fast 0815. Erst im Wohnzimmer erfährt man mehr über Mr. Chaos, hier arbeitet und wohnt der 35-jährige auf knapp 33 Quadratmetern. Ein roter Theatervorhang ziert die Rückwand hinter der Couch, daneben ein rot-schwarzes Regal mit Glasfront, hinter der sich Masken und Hörner befinden. Ansonsten wirken die Bilder, in Schwarz-Weiß gehalten, eher ruhig und unauffällig aber dennoch schräg und bizarr. Dass die Liebe zur Natur in ihm steckt, genauso wie zur Kunst und zum Theater, lest ihr in folgendem Gespräch:

Man erwartet sich, wenn man dein Instagram-Profil sieht, so Buh, es ist aber wirklich minimalistisch bei dir.
Weißt du, ich habe in einer Dreier-WG gewohnt, das Zimmer war kleiner als das und da war die ganze Wand und alles voll, das war wirklich ein Kuriositätenladen und dadurch, dass ich erst seit einem Jahr hier bin, braucht es halt natürlich Zeit, bis ich Sachen produziere und wieder aufhänge.
Auf Instagram hab ich gar nicht so viele Bilder von dir gesehen, das zum Beispiel mit dem Maritimen hier. Und das mit den Rasierklingen.
Die Rasierklingen hab ich von einem Freund geschenkt gekriegt und er…
Hat ausgemustert?
Genau. Und er hat gemeint, du kannst sicher was damit anfangen.

Und die Figur aus was ist das?
Kennst du Fimo? Ja und dann halt bemalt mit Acrylfarbe.
Und den Bilderrahmen hast du auch aus Fimo gemacht?
Das ist Schaumstoff, das, was da in der Couch drin ist, der Stoff und dann mit Acrylfarbe und Binder so lange bearbeitet und eingelassen, bis es hart ist. Total Mixed-Media. Die Leute sind immer überrascht, was man aus Fimo alles machen kann. Die Masken hab ich gemacht in der Uni Zeit auf der Angewandten für Fotos und Filme und die stehen da halt jetzt rum.

Was für Fotos und Filme frag ich mich da. Ich denk da sofort an Fetisch oder Horrorfilme. Ein Klischee auch ein bisschen, mit dem du konfrontiert bist?
Manchmal anscheinend, aber ich hab die eigentlich wirklich nur für künstlerische Zwecke verwendet und für sonst nix und da unten die weiße Maske, das ist halt die Maske, die ich immer verwende.
Die hast du alle selber gemacht?
Die hab ich alle selber aus Gips gemacht und bemalt. Aber die weiße Maske, die hab ich aus einem 3D-Drucker machen lassen. Ich hab aus Gips-Bandagen mein Gesicht abmodelliert, hab‘s denen gegeben und die haben das dann eingescannt und drucken lassen im Shop.
Dein Alleinstellungsmerkmal?
Ja. Weiß war es schon, das Material und ich habe nur das Schwarze drauf gemacht mit Acrylfarbe. Ich hab es vorgezeichnet mit Bleistift und dann mit ruhiger Hand geht das schon.
Und die trägst du immer bei deinen Performances?
Ja. Im letzten Jahr habe ich schon ein, zwei Performances pro Monat gemacht in verschiedensten Clubs und dadurch, dass die Masken vorher so wie die anderen aus Gips waren, sind die nach zwei, drei Performances durchs Schwitzen immer kaputt gegangen. Und bei den Performances mach ich eben solche großformatigen Zeichnungen oder manchmal ist es abstrakter, aber es ist immer mit Graphit, und das ist meistens zur Technomusik begleitet.


Machst du selber Musik?
Na, Musik mach ich nicht.
Aber die Musik gehört dazu?
Genau das gehört eigentlich mehr oder weniger mittlerweile ins DJ-Set dazu und ich bin da, obwohl ich kein DJ bin, reingeschlittert. So eineinhalb Stunden performe ich. Und wenn alles leiwand ist, habe ich es teilweise auch schon mit Pausen auf vier Stunden ausgedehnt. Es gibt Clubs, die ab einer gewissen Uhrzeit die Nebelmaschine anwerfen und dann siehst mich überhaupt nicht mehr. Aber die Leute finden es cool. Ich kriege eigentlich viel positives Feedback. Für April hat ein Bekannter von einem DJ gefragt, ob ich bei einer Lesung, bei einer Literaturveranstaltung was machen will, die auch mit musikalischer Begleitung ist, im klassischen Sinn, ist komplett was anderes. Aber das ist dann vielleicht ein bisschen gediegener und ich glaube, das ist auch cool.
Und auf der Bühne zeichnest du nur mit Graphit?
Ich hab es am Anfang auch mit Acrylfarbe gemacht, aber das macht oft in den Clubs keinen Sinn, weil es so dunkel ist bzw. oft nur rotes Licht ist und da ist das Schwarz auf Weiß ideal.
Ansonsten malst du mit Ölfarbe?
Genau, das ist alles Ölfarbe. Nur diese Modellsachen sind Acryl, weil da trocknet das Öl nie.
Und dieses harte Glas. Was ist das?
Das ist Epoxidharz.

Aber total unterschiedlich deine Sachen. Mal Schwarz auf Weiß dann irgendwelche Figuren und dann bunt. Dann die ur, ich sag mal, düsteren Sachen. Masken auch. Wie lang arbeitest du an so ner Maske?
Ja, wenn ich es unter Anführungszeichen schnell mache, hätte ich jetzt gesagt vier, fünf Tage. Aber weil die Trocknungszeiten dazwischen so lang sind.
Die machst du nur so für dich, dass du sie verwenden kannst.
Also eigentlich sind es alles meine Gesichter. Manchen passen sie, manchen nicht. Ich würde sie auch gerne irgendwie anbringen oder verschenken oder so, weil zum Wegschmeißen sind sie mir zu schade, mittlerweile nerven sie teilweise schon hier. Machen kann man glaub ich viel damit aber ja bisschen gruselig sind die schon. Und ich find wirklich alt. Ich glaub die letzte Maske hab ich gemacht 2016/17. Und dann eigentlich nur mehr die Weiße für den Gebrauch.
Wie würdest du deine Masken beschreiben?
Bisschen wie ein creepy Karneval.



Erzähl uns was über dich. Woher du kommst, wer du bist. Was ist dein Background?
Ursprünglich bin ich aus Niederösterreich und bin dann wegen der Uni, wegen der Angewandten, nach Wien gezogen bzw. weil ich aus Niederösterreich weg wollte. Ich komme aus einer kleinen Stadt und irgendwie war es dann halt auch fad. Ich hab drei Semester Zoologie studiert, vor der Angewandten, weil mich Biologie interessiert und ich glaub das sieht man in manchen Arbeiten eh noch. Anatomie, das interessiert mich immer noch. Privat auch sehr aber zum Studieren war es mir dann too much, muss ich gestehen, weil irgendwann hast du so viel Chemie und Physik, was dann wieder viel mit Mathe und Gleichungen zu tun hat. Damals hab ich noch gemalt mit Acrylfarbe bzw. Wasserfarbe auf Papier hauptsächlich und ein bisschen Leinwand, also noch gar nichts mit Öl eigentlich. Irgendwann bin ich dann komplett auf Öl umgestiegen. Damals habe ich mir gedacht, dass es irgendwie edler ist und lange hält. Bei Ölbildern weiß man, dass sich die Jahrhunderte halten. Vor allem Ölfarben trocknen langsam und man hat viel Zeit. Die Acrylfarbe ist in ein paar Minuten trocken und das hat mich irgendwann gestresst. Also ich mag auch die Effekte. Ich hab das mit Acryl damals auch nie so hinbekommen, dass die Farbe, also dass das so ausschaut wie ich will und das Öl hat halt eine ganz andere Haptik. Und die Leinwände spann ich auch selber.
Welcher Jahrgang bist du?
1988. Im Dezember hatte ich Geburtstag.
Dezember! Bist du Schütze?
Nein Steinbock.
Glaubst du an Sternzeichenprognosen so was wie Partnerhoroskope?
Eigentlich gar nicht. Manchmal ist es ganz witzig und interessant, drüber zu reden, aber daran glauben tu ich überhaupt nicht.

Muss man als Künstler heute schon mehrere Sachen können als nur zu malen? So wie bei dir, du trittst auf, du machst das als Performance.
Vielleicht ein bisschen. Ich hab früher mehr Vernissagen gemacht und Ausstellungen, aber mir ist es dann teilweise vorgekommen, dass die Leute, vor allem die jüngere Generation, dass denen das einfach zu fad ist. Vor allem die, die am Wochenende oft keine Lust gehabt haben, zu einer Vernissage zu gehen, sondern lieber in den Club gegangen sind und darum habe mir gedacht, das macht eigentlich voll Sinn, die Leute, die man ansprechen will, in den Clubs zu treffen. Manche haben gesagt, das ist wie Pantomime. Ja, weil ich auch nix red oder? Es gibt ja auch nix zu reden, sondern hat dann viel mit Gestik und Mimik zu tun.
Wie ein Stummfilm. Wo seid ihr schon überall aufgetreten?
Ja aber das fand ich auch ganz interessant. Auf der Terrasse beim Usus waren wir schon, im Fluc, im Flex, im Black Market und im Ponyhof. Ich war ein oder zweimal in Sopron, weil ich ein Kollektiv aus Ungarn kenn, Hard Underground nennen sich die, ein DJ-Kollektiv aus Frauen und Männern gemischt und an einem See, da haben sie so ein Festival gemacht übers Wochenende, da war ich. Davon leben kann ich halt nicht oder noch nicht. Ich bin nebenbei an einem Theater beschäftigt.

Als was arbeitest du dort?
Inspizient heißt das.
Inspizient habe ich noch nie gehört.
Der ist eigentlich der- oder diejenige, der/die sich um den Ablauf der Show kümmert. Also Saalpersonal, Platzanweiser und wenn die Show beginnen soll, dass die Techniker bereit sind, dass die Künstler fertig sind, dass alle so weit sind. Ein bisschen ein Mädchen für alles.
Sicher auch anstrengend, oder?
Geht. Ich meine, ich mache das jetzt schon seit elf Jahren. Mittlerweile ist das dort für mich Zweitfamilie, vor allem, wie ich damals frisch nach Wien gezogen bin, habe ich immer wieder ein bisschen Heimweh gehabt. Dieses Theater habe ich liebgewonnen und deswegen bin ich noch dort.
Talent hast du ja anscheinend auch von Anfang an gehabt.
Anscheinend ein bisschen.
Ist dir also in die Wiege gelegt.
Ein bisschen in die Wiege gelegt vielleicht, wobei der Rest der Familie überhaupt nicht wirklich kreativ ist. Also die haben alle ganz „normale“ Berufe.
Die Technik kann man ja auch lernen.
Und üben vor allem, das ist das Wichtigste. Wenn die Leute sagen, ich will gern zeichnen, aber ich kann das nicht, ich mein, ich find immer der first step und so hab ich es auch gemacht, ist, man nimmt sich einfach irgendeinen Gegenstand und zeichnet ihn hunderttausendmal ab und irgendwann wirst du es schon können. Aber den meisten Leuten fehlt natürlich die Motivation oder die Zeit.

Wie lange malst du an so einem Bild?
Die zwei hab ich ein bisschen mitgeschrieben von den Stunden her, die waren so zwischen 40,45 Stunden alles in allem. Wobei ich sagen muss ich find es gar nicht zu lang. Ich hätt fast mit der doppelten Zeit gerechnet aber wenn man dann einmal im Flow ist und wenn ich auch mehr Zeit habe, so wie das zum Beispiel, das ist jetzt in den letzten zwei Wochen recht rasch fertig geworden. Weil wenn die Motivation einmal da ist, geht’s eh.
Ist das auf dem Rücken eine Stadt?
Ein Schornstein und oben kommt noch Rauch rauf. Dann ist es offensichtlich eine Fabrik. Und die Kugel in der Mitte, die wird noch viel silberner und heller, damit sie viel mehr rauskommt.
Und dein Interesse kommt eben aus der Biologie bzw. Zoologie und Anatomie?
Ja, voll. Das war als Kind auch immer so.
Du bist ja auch am Land aufgewachsen.
Ja, viel Wald, viel Wiese und Garten und viele Tiere. Ich hab auch viele Tiere beobachtet als Kind, Eidechsen und Insekten haben mich immer interessiert. Ich gehe auch wahnsinnig gerne in Museen, ins Naturhistorische Museum zum Beispiel. Medizin ist auch so ein bisschen am Rande, aber ja zum Studieren, war mir das auch zu mühsam. Ich bin dann doch eher einer, der so ein bisschen eher was machen will als nur auswendig lernen. Und ich fand die Angewandte perfekt, weil die eh aufs Handwerk aus ist. In der Holzwerkstatt Rahmen spannen, Farben anrühren, solche Dinge und wir haben dann schon mehr Praxis gemacht als nur Theorie. Biologie war mir zu stupide, alles auswendig zu lernen.

Ja, wir produzieren lauter Fachidioten, die zwei, drei Bachelor- oder Master-Titel haben und in der Schule tun wir Bulimie lernen, nix gegens Studieren.
Das habe ich in der Schule damals auch schon gemerkt. Ja, es ist leider teilweise immer noch so, eine Tante von mir ist Lehrerin und die sagt eigentlich genau dasselbe. Leider. Und bei den Studiengängen ist das auch oft so. Aber wie gesagt, an der Angewandten war‘s komplett anders, weil auch weniger Leute im Kurs sind.
Da musst du schon wirklich gut sein, oder?
Glück gehört natürlich auch dazu. Aber ich war froh, weil du bist dann da keine Matrikelnummer, der alles reindrückt wird, sondern du hast dann einen Namen, weil die Professoren, die du das ganze Semester siehst, die kennen dich. Wenn du in einem Kurs mit maximal zwölf Leuten bist, ist das super. In einer Werkstatt waren es dann oft nur sechs Leute, einfach weil nicht genug Platz war und das ist natürlich ein ganz anderes Lern- und Arbeitsflair und ich war vorher auf der Haupt Uni drei Semester und da haben die Professoren auf die Studenten teilweise g‘schissen. Aber es ist ja auch gerade Mitarbeiter- oder Lehrermangel.
Die Kunst ist in deinem Leben der Hauptbestandteil?
Voll. Also ein Grund, warum ich noch dort bin (am Theater, Anmerkung von der Redaktion), wenn es jetzt nicht, sag ich mal direkt förderlich für meine Malerei ist. Aber alleine schon dieses Flair oder das Reden mit den Leuten weißt du und einfach dieses Umfeld, es sind alle total lieb, total offen, jeder hat irgendwie was mit Kreativität, zumindest im weitestgehenden Sinne zu tun oder zumindest Interesse an Kunst. Es macht Spaß, wirklich. Und ich glaube auch, dass mich das viel beeinflusst hat. Da hinten der Clown zum Beispiel ist definitiv ein Theater.

Was waren so deine Highlights?
In London war ich einmal ausstellen in der Saatchi Gellery, das war im Zuge einer Messe, da war ich mit einer Galeristin dort. In Shanghai war ich einmal, das war auch ganz interessant, weil die Chinesen die Sachen ziemlich cool gefunden haben. In Los Angeles, da war ich mit einem Kumpel zu zweit in einer Galerie eingemietet. Das war auch ganz interessant dort und sonst halt in Wien, in vielen Bezirken.
Das heißt, du bist eh schon weltbekannt, kann man sagen.
Naja, weltbekannt. Ich würd gern wieder mal ins Ausland gehen, aber dazwischen war auch Corona. Wie die Lockdown Zeit vorbei war, hab ich so viele Absagen bekommen und habe dann auch manchmal die Motivation verloren, mein Portfolio rauszuschicken bzw. durch dieses Performen, auch wenn ich bei den Performances keine Bilder direkt verkaufe, es ist zumindest eine gute Werbung.
Was willst du mit deiner Kunst ausdrücken?
Ich meine es ist eh vielleicht banal als Künstler, aber vieles spiegelt einfach die Leute oder die Welt wieder, wie ich sie wahrnehme oder sehe, Manches ist dann vielleicht ein bisschen morbide oder übertrieben oder überspitzt. Vieles, glaube ich, hat heute vielleicht so ein bisschen einen Witz oder ne Cuteness. Zum Beispiel das mit den Entchen.

Was ist so ein Lieblingsding, was du nie hergeben würdest? Oder ist das so wie bei den Masken, wo du denkst, du hast dann irgendwann genug davon?
Ich bin im Prinzip immer froh, wenn was weggeht. Wurscht, ob es jetzt verkauft ist oder Manches schenke ich natürlich auch zum Geburtstag her. Weil ich mir denk, bevor es hier hängt, ist woanders viel sinnvoller. Ich will halt nur, dass die Leute, wenn sie es kaufen oder geschenkt kriegen, nicht weghauen oder irgendwie lieblos in eine Ecke stellen. Also ich hätte schon ganz gern, dass sie es zu schätzen wissen, aber nein, es ist jetzt nicht wirklich eines dabei, wo ich sage, Oh, das will ich nie hergeben.
Was, und das machst du alles hier zu Hause? Deine Wohnung ist dein Atelier?
Ja vollo

So viel Platz brauchst du gar nicht.
Nein, ich brauch eigentlich nur zum Malen hier die Wand. So wie es da hängt. Ich hab zwei Nägel in die Wand g‘haut und mach das eigentlich alles hier. Mit der Fabrik am Rücken und das Skelett.
Das Ende naht. Wir sind Menschen aber doch schon irgendwie Maschinen.
Ja voll, darum auch das Gesicht eher nur angedeutet mit der Silberkugel als Auge. Und die Fabrik am Rücken. Ich glaub, weil du gesagt hast, willst du was damit ausdrücken? Ist vielleicht so die Widerspiegelung von uns oder von der Umwelt. Und die drei Bilder sind für mich dann ein bisschen so wie eine Serie.
So die Wurzeln aber dann trotzdem hier, so dieses Mechanische.
Dieser Mix aus klassischer Malerei, ein bisschen Akt, eben doch abstrahiert. Modernisiert. Die drei Arbeiten sind mehr oder weniger aus dem entstanden, dass ich die Performances gemacht hab. Dann hab ich mir gedacht, jetzt mach ich mal ein bisschen was Männlicheres und hab mir gedacht, grad aktuell mit Krieg und das sind ja meistens auch die Männer, vielleicht statt einem Arm auch mal ein angedeutetes Gewehr. Ein Kumpel meinte das hier wirkt auch wie eine Krone. Und als drittes hab ich mir dann gedacht, mach ich irgendwas in die Richtung jetzt nicht Frau, nicht Mann, das ist dann schon ein bisschen wie ein Tier fast.
Wer waren deine Vorbilder und Musen?
Ich habe mich von so fantastischen Surrealisten viel inspirieren lassen. Der Arik Brauer zum Beispiel. Früher als Jugendlicher fand ich Gottfried Helnwein auch ganz cool. Den Nitsch fand ich auch ganz interessant, da hab ich auch mal bei einer Aktion von ihm mitgemacht. Wohl das war teilweise schon krass. Dann gibt’s einen, ich glaub polnischen Künstler Stanislav Belinsky. Der hat eine Serie gemacht. Ich glaub der hat sogar eine Nahtoderfahrung gehabt. Er hat dann eine Bilderserie gemacht, die heißt „Wishes from Hell“ und da hat er Ölbilder gemacht. Und Hieronymus Bosch.
Welche Musik hörst du gerne?
Also wenn ich privat zu Hause bin, Metal zum Malen, viel Korn in letzter Zeit oder zum Beispiel mag ich viel Techno, so wie bei den Performances, aber mehr so Hard Techno oder Dark Techno aber ich habe es gerne hart. Und beim Malen dann hin und wieder vielleicht Django Ryan, das ist so 30er Jahre Swing. Manchmal Soundtracks von Filmen beziehungsweise Computerspielen.

Über
Mr. Chaos, geb. 1988, lebt und arbeitet in Wien. Weitere Infos zum Künstler und zu seinen Performances findest du hier:
Das Interview führte Marie Kuso
Fotos von Gerhard Fibi
