Bunte Sketches, surrealistische Figuren und funky Einflüsse von Comics – so könnte man die Kunst von Michael Friedl aka „The Wizard of Melleck“ beschreiben. Seinen echten Nachnamen Friedl findet er zu bürgerlich. Der Wizard trägt weite Kleidung und einen Vollbart. Als ich ihn in der Bräuhausgasse in Wien treffe, erzählt er von seinem Geburtsort, einem Dorf mit nur einer Straße und zehn Häusern. Diese ländliche Herkunft inspirierte seinen Künstlernamen „Wizard of Melleck“, eine Anlehnung an den Zauberer von Oz, der ebenfalls aus einem magischen Ort kommt.
Friedl sieht sich selbst als ein wenig verrückt, was sich in seinen Bildern widerspiegelt. „Gezeichnet habe ich immer schon, das ist für mich eher ein Mittel zum Zweck,“ sagt er. Die vielen Eindrücke des Tages zeichnet er einfach auf, ohne vorherigen Plan. Erst ab dem Alter von 17 oder 18 Jahren begann er, seine Zeichnungen systematisch aufzubewahren, weil ihm davor nicht wichtig war, seine Entwicklung zu verfolgen.
Schon früh in seiner Jugend zeigte Friedl eine Leidenschaft für die bildende Kunst. Nach seiner Schulzeit in Deutschland, die er mit dem Realschulabschluss beendete, zog es ihn nach Salzburg. An der Höheren Technischen Lehranstalt (HTL) für Multimedia Art lernte er verschiedene Techniken, von 3D-Animation bis hin zu Videoschnitt, und konnte seine Fähigkeiten weiterentwickeln. Er war Teil der allerersten Klasse dieses Studiengangs, was ihm viele experimentelle Möglichkeiten eröffnete.
Der Künstlername „The Wizard of Melleck“ entstand ursprünglich aus einem Musikprojekt. In seinen frühen künstlerischen Experimenten schuf Friedl diese Kunstfigur als Alter Ego für seine musikalischen Arbeiten, insbesondere im Bereich des „Hippie-Raps“. Die Figur entwickelte sich zu einem festen Bestandteil seiner künstlerischen Identität und wurde schließlich auch für seine visuellen Arbeiten übernommen.

Neben seiner visuellen Kunst ist er auch musikalisch aktiv. Mit seinem Kumpel David betreibt er das Projekt „Deivid und Meichi„. „Das ist Satire. Das ist in keinster Weise ernst zu nehmen. Wir treffen uns ab und zu, ich kenne ihn halt schon ewig, einer meiner besten Freunde. Dann nehme ich ein paar Beats mit, wir schreiben einfach schnell einen Text und nehmen den Track auf, einfach so, just for fun, in einer Nacht,“ erklärt er. Diese entspannte und spontane Herangehensweise an die Musik zeigt seine kreative Vielseitigkeit und seinen Sinn für Humor.
Seit seinem Umzug nach Wien vor eineinhalb Jahren hat der Wizard bereits viele Leute kennengelernt. „Du fällst einmal um und hast 10 Leute kennengelernt. Wenn man ein bisschen drinnen ist in diesem Cycle, ergeben sich schon wieder zwei weitere Sachen, und das ist halt cool,“ erzählt er begeistert. Die lebendige Kunstszene in Wien bietet ihm zahlreiche Möglichkeiten zur Vernetzung und Zusammenarbeit mit anderen KünstlerInnen.
Kunst zu machen bedeutet für Friedl auch, aus visionären Zuständen heraus zu arbeiten. Es ist wie eine Art Meditation, bei der er Traumtagebücher führt und versucht, Symboliken aus seinem Unterbewusstsein herauszuschöpfen. „Und das versuche ich halt dann auch ein bisschen zu machen…“ erklärt er. Diese Methode erlaubt es ihm, tiefere Schichten seines Geistes zu erkunden und sie in seinen Kunstwerken zum Ausdruck zu bringen.
Michael Friedl aka „The Wizard of Melleck“ wurde 1998 in Melleck im oberbayerischen Landkreis Berchtesgadener Land in Deutschland geboren. Nach seiner Ausbildung in Salzburg zog er 2022 nach Wien. Mit seinem Künstlerkumpels Alexander Stritzelberger und Damien Lee bezog er Mitte Juni ein neues Atelier. Diese Veränderung markiert einen neuen Schritt in seiner künstlerischen Laufbahn und bietet ihm weitere Gelegenheiten zur kreativen Entfaltung und Zusammenarbeit.
Friedls Kunst ist geprägt von einem modernen, surrealen und teilweise comicartigen Stil. Er selbst sieht seinen bürgerlichen Namen als nicht passend für seine Werke, da dieser zu gewöhnlich klingt und nicht die kreative und unkonventionelle Natur seiner Kunst widerspiegelt. Daher wählte er bewusst den Künstlernamen „The Wizard of Melleck“, der besser zu seiner künstlerischen Persönlichkeit und seinem Werk passt. „Der Name passt halt, weil ich auch ein bisschen verrückt bin in die Richtung,“ sagt er mit einem Lächeln.


Im Laufe seiner Karriere hat Michael Friedl viele künstlerische Projekte ins Leben gerufen, die von humorvollen und satirischen Ansätzen bis hin zu tiefgründigen und experimentellen Arbeiten reichen. Er beschreitet weiterhin mit Hingabe seinen künstlerischen Weg und hat sich bereits seinen Platz in der Kunstszene erarbeitet.
Über seine Meinung, was er KUSO findet, lässt Friedl keinen Zweifel: „Ich finde langweilige, uninspirierte und kommerzielle Kunst einfach scheiße – KUSO eben. Für mich muss Kunst eine Geschichte erzählen, zum Nachdenken anregen und eine gewisse Tiefe haben. Alles andere ist für mich einfach bedeutungslos“ .
Über
Michael Friedl aka Der „Wizard of Melleck“ wurde 1998 in Melleck im oberbayerischen Landkreis Berchtesgadener Land in Deutschland geboren. Er ist Multimedia-Artist, Maler und Musiker. Friedl arbeitet und lebt in Wien.
Weitere Infos über den Wizard findest du hier:
Wizard of Melleck / Der Wizard auf Instagram ⬇️
Hier findest du den YouTube Kanal von deividundmeichi
Foto Titelbild: DeividsLab
