„Frauen sind nicht behindert, sie werden behindert“

Am Internationalen Tag der Frauen am 8. März fordern Frauen weltweit mehr Rechte und die Gleichstellung von Frauen und Männern. Wie steht es um die Rechten der Frauen mit Behinderungen in Österreich und speziell in Wien?

Frauen erleben in Österreich Benachteiligungen aufgrund ihres Geschlechts. Menschen mit Behinderungen erleben Diskriminierung und Ausgrenzung durch eine Gesellschaft und eine Umwelt voller Barrieren. Das Leben von Frauen mit Behinderungen ist von Mehrfachdiskriminierungen geprägt.

Das Ergebnis einer Studie der Stadt Wien mit dem Namen „Frauen, die behindert werden“ zeigt, dass Frauen größtenteils behindert werden. „Frauen sind nicht behindert, sie werden behindert“ – so lautete die mehrheitlich vertretene Ansicht in den Fokusgruppen. Ebenso ist es für Gruppen, die besonders
marginalisiert werden, etwa Frauen mit psychischen oder chronischen Erkrankungen wichtig, dass die Behinderung/Erkrankung anerkannt wird, um weitere Benachteiligungen auszuräumen.

Die Arbeitsuche und der Zugang zum Arbeitsmarkt wurden generell als sehr frustrierend erlebt. Mangelnde Unterstützung – vor allem seitens des AMS – wurde beklagt: Weder für den ersten noch für den zweiten Arbeitsmarkt werden passende Angebote vermittelt. Mütter von pflegebedürftigen Kindern werden vom AMS häufig als nicht vermittelbar erachtet. Daher brauche es Ideen, wie Betriebe motiviert werden können, Frauen mit unterschiedlichen Bedürfnissen zu beschäftigen.

„Frauen* mit Behinderungen werden ignoriert, ausgegrenzt und weder in sozialpolitische noch in feministische Diskussionen einbezogen. Es gibt in Österreich keine tiefgehende Auseinandersetzung mit ihren Lebensrealitäten und kaum Anerkennung ihrer Rechte. FmB (Frauen mit Behinderungen) ist angetreten, das aufzubrechen.“ erklärt Julia Moser, Gründerin des Vereins FmB.

„Unser Leben als Frauen* mit Behinderungen ist geprägt von der Suche nach Identität, dem Wunsch nach Selbstbestimmung und auch vom Umgang mit Barrieren und der Auseinandersetzung mit struktureller wie physischer Gewalt. Gemeinsam schaffen wir Räume, in denen wir uns solidarisieren und unsere Forderungen formulieren“, so Heidemarie Egger, Gründerin von FmB.

FmB lädt alle Frauen* mit Behinderungen ein, Teil dieser wachsenden Community zu werden und gemeinsam für eine anti-ableistische und feministische Gesellschaft einzutreten.

Online – INFOTERMIN „FmB stellt sich vor“

Via Zoom am 20.03. 17:00 – 18:00 Uhr – Für: Frauen* mit Behinderungen, Allies, Interessierte

Barrierefreiheit: Schriftdolmetschung / ÖGS-Dolmetschung

Anmeldung: kontakt@fmb-frauenmitbehinderungen.at

Hier geht es zur Kurzfassung der Studie „Frauen sind nicht behindert – sie werden behindert“:

https://www.wien.gv.at/menschen/frauen/stichwort/behinderung/studie-behinderung.html

Hinterlasse einen Kommentar